Aktionstage Gefängnis 2022

Gefängnis I Kultur I Gefängniskultur

Die Aktionstage Gefängnis 2022 finden vom 01. bis 10. November statt– online und in Präsenz.

Veranstaltungen in Hamburg:

copyright: $ick
  • This is $ick! – Erfahrung mit (Gefängnis)Kultur – Andre Welter liest aus seinem Bestseller „Shore, Stein, Papier.“
    Mo. 07.11.22, 18 Uhr, W3 – Nernstweg 32–34, 22765 HH
    Bitte um Anmeldung über: aktionstage-hamburg-w3@gmx.de

44.588 Inhaftierte gab es (Stand 31.03.2021) in deutschen Justizvollzugsanstalten (Statista). Das Ziel von staatlichen Strafen ist es, diese Menschen zu resozialisieren.

Mit Hilfe von Stigma e.V. und Andre Welter ($ick) als Gast unserer Veranstaltung möchten wir einer breiten Öffentlichkeit die Lebenslagen und Probleme vor, während und nach der Haft aufzeigen. Im Rahmen einer Lesung wird Andre Welter aus seiner persönlichen Erfahrung zum Thema „Gefängnis | Kultur | Gefängniskultur“ berichten und zu einem Austausch einladen.

Andre Welter wurde durch seine Biografieserie „Shore, Stein, Papier“ deutschlandweit bekannt. Den Grimme Online-Award gewann er mit seinen Werken 2015.

2016 veröffentlichte er sein Bestsellerbuch zur Serie. Er trägt damit maßgeblich zur Entstigamatisierung und Aufklärung für Betroffene, Angehörige und Interessierte zum Thema Drogen- und Kriminalitätsprävention bei.

Die Veranstaltung wird durch Integrationshilfen e.V. organisiert und durch den Landesverband Hamburger Straffälligenhilfe finanziell unterstützt.

  • „Raus aus der Haft – Rein in die Mittellosigkeit?“ – Anbindung an das Jobcenter – Gespräch mit 2 Gästen aus Hannover
    Di. 08.11.22, 15 Uhr, Vollzugsschule – Drehbahn 36 (EG), 20354 HH

Anmeldung: Präsenzveranstaltung, eine Anmeldung ist nicht notwendig, der Eintritt ist kostenlos.

Ohne Geld ist der Rückfall nach der Haft absehbar. Existenzsichernde Leistungen, in vielen Fällen durch das Jobcenter, sind die Grundlage für die Entwicklung einer straffreien Perspektive. Entlassene stehen jedoch vor großen Hürden, um ihren Leistungsanspruch erfolgreich durchzusetzen. Obwohl es in Hamburg bereits eine Kooperationsvereinbarung der Justizbehörde, der Sozialbehörde, der Agentur für Arbeit und der Jobcenter gibt, wurde die erfolgreiche Leistungsbeantragung in den vergangenen Jahren zu einer immer größeren Herausforderung – für Betroffene und für begleitende Sozialarbeiter*innen.

In Hannover versucht ein Modellprojekt, in dem Jobcenter und JVA kooperieren, an diesem Punkt anzusetzen. Das Jobcenter bietet Sprechstunden in der JVA an und auch die Antragstellung kann dort erfolgen. Bei einem Termin am Entlassungstag erhalten die ehemals Inhaftierten den Leistungsbescheid und sogar, je nach Krankenkasse, die Krankenkassenbescheinigung. Herr Farschid Dehnad von der JVA Hannover stellt dieses Projekt zusammen mit Herrn Lüther vom Jobcenter Region Hannover vor.

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und eine interessante Diskussion!


copyright: Birgit Wärnke
  • Jung und kriminell – was dann?“ –Erlebnispädagogik für Jugendstraftäter – Kinofilm mit Publikumsgespräch
    Do. 10.11.22, 19 Uhr, Schanzenkino – Schulterblatt 73 (2.OG), 20357 HH

Anmeldung: Präsenzveranstaltung, eine Anmeldung ist nicht notwendig, der Eintritt ist kostenlos.

Jugendliche Straftäter prügeln, klauen, dealen und betrügen. Für sie gilt zwar noch nicht das Erwachsenen-, sondern das mildere Jugendstrafrecht, aber auch das schützt nicht immer vor einem Gefängnisaufenthalt. Eine letzte Alternative ist das Therapieschiff „Salomon“. Seit Jahren stehen solche Maßnahmen allerdings in der Kritik – sie seien zu teuer, würden nichts bringen und jugendliche Straftäter auch noch „belohnen“, heißt es. Aber stimmt das?

Die Filmemacherin Birgit Wärnke hat zwei Jugendliche mehr als anderthalb Jahre mit der Kamera begleitet. Die beiden Straftäter sind zunächst ein Jahr lang an Bord des Schiffes und versuchen anschließend, im Berufsleben Fuß zu fassen.

Der Film erzählt nicht nur die Geschichte der Jungs, auch die Geschichte von Menschen, die an die beiden glauben, wie der Sozialarbeiter Raik Lösnitz. Er nimmt Sinan nach der Zeit auf dem Schiff in seiner eigenen Familie auf, kümmert sich mit seinen Kollegen um Aeneas und besorgt ihm außerdem eine Wohnung und Praktikumsplätze. Werden die beiden Jugendlichen diese Chancen nutzen?

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